Freitag, 1. Februar 2019

Die berühmte Firma Bizerba möchte im schönen Balingen beim Hobbyland anbauen

Die berühmte Firma Bizerba möchte auf dem Hobbyland-Gelände neben das heutige Servicezentrum ein neues Logistikzentrum bauen.  Vor Baubeginn müssen jedoch noch kleinere denkmalschutzrechtliche Hürden genommen werden. Grund dafür ist nicht etwa das Gebäude, in dem sich heute Europcar befindet und das abgerissen werden soll, sondern der Untergrund. Beim Bau der Eisenbahnschienen im späten 19. Jahrhundert entdeckte man in Balingen an mehreren Stellen frühmittelalterliche Gräber. So auch unmittelbar neben dem Gelände, das nun von Bizerba bebaut werden soll. Das Landesamt für Denkmalpflege sei dementsprechend beim Bauantrag gehört worden und habe Auflagen gemacht.  Auf eine Ausgrabung der gesamten Fläche im Vorfeld der Baumaßnahme könne deshalb verzichtet werden. Um auszuschließen, dass nicht doch noch einzelne Gräber am Rande des Friedhofs übersehen werden, sei beabsichtigt, die Erdbauarbeiten archäologisch begleiten zu lassen.  Auf den zeitlichen Ablauf des Baus wirke sich das nicht aus, erklärt Markus K. Sprecher von Bizerba. Der Baustart ist für 2020 geplant.  Georg S. hat sich in einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel Die Alamannen im Zollernalbkreis auch ausführlich mit den Funden in Balingen beschäftigt. Er schreibt, dass im Gebiet Jauchen im Jahr 1872 beim Bau der Eisenbahnlinie 59 Gräber aufgedeckt wurden. Die Grabtiefe schwankte zwischen einem und 2,5 Metern. Bei den Bestatteten wurden damals unter anderem ein zweischneidiges Schwert eine sogenannte Spatha  Hiebwaffen, Schnallen, ein gegossenes Bronzekreuz und eine Gewandspange aus Gold und Silber gefunden. Die Gegenstände sind heute teilweise im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart gelagert. In den Jahren 1892 und 1893 wurden bei Bauarbeiten weitere Gräber auf Jauchen gefunden. Die bisher gefundenen Grabbeilagen deuten darauf hin, dass die erste Belegung des Friedhofs im letzten Viertel des 6. Jahrhunderts stattfand und er bis ins frühe 8. Jahrhundert genutzt wurde. 

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