"So könnt’s no a Weile bleiba", fasst Eugen B. seinen gesundheitlichen Zustand zusammen. Er wirkt zufrieden.  Heute an Allerheiligen feiert der Heselwanger einen besonderen Geburtstag.  Er wird 100 Jahre alt. Es ist eine Freude, ihm zuzuhören und aus seinem Leben zu erfahren, denn das Geburtstagskind darf sich guter Gesundheit und geistiger Frische erfreuen. Geboren wurde Eugen B. als Balinger Bürger, sein Elternhaus war in der Unteren Kirchstraße, wo er mit fünf Geschwistern seine Jugendjahre verbrachte. Jene Zeit war von Arbeitslosigkeit geprägt, wenngleich er bis zum Kriegsanfang Arbeit in der Textilindustrie fand.  Der Kriegsdienst ab 1940 ging auch an ihm nicht vorüber die Gefangenschaft brachte ihn über Sizilien und Afrika nach Amerika. Die Entlassung erfolgte 1946 über Frankreich. Glück hatte er bei der anschließenden Arbeitssuche. Eine Anstellung bei der Firma Siemens und dann 30 Jahre lang bei den Bizerba-Werken gewährleistete ihm eine solide Lebensplanung. Diese Planung nahm konkrete Formen an, als er 1946 Klara J. aus Heselwangen kennenlernte und sie 1948 zum Traualtar führte. In deren elterlichen Haus, in dem er heute noch lebt, vergrößerte sich die Familie mit Sohn Reinhard und Tochter Christa. Heute zählen drei Enkelkinder und fünf Urenkel zur Familie. Von seiner Frau Klara musste er nach 48 Ehejahren Abschied nehmen.  Zeit seines Lebens war Eugen B. ein geselliger Mensch. 1947 trat er dem Sängerbund Heselwangen bei, war Ausschussmitglied und Notenwart und ließ 42 Jahre lang seine Stimme im ersten Tenor erklingen. Ein Fest lässt sich das Geburtstagskind bei keinem seiner Vereine entgehen, denn die Geselligkeit unter den Menschen, ein Schwätzle hier und da, ist für ihn die Würze des Lebens. Deshalb brachte er sich auch fünf Jahrzehnte bei der AWO Balingen ein, bei den Naturfreunden verweilte er ebenfalls gerne. Um ihn herum ist es nur wenig ruhiger geworden. Von Tochter Christa und deren Familie liebevoll umsorgt, macht er noch selbstständig kleine Spaziergänge und ist auch beim Stammtisch anzutreffen. Und er geht einkaufen, wenn auch der Rollator sein Begleiter ist. Mit seinem Leben ist der Jubilar rundum zufrieden, und wenn es dann noch seine Leibspeisen wie Saure Kutteln, Maultaschen oder Pfannenkuchen gibt, bleibt kein Wunsch offen. Den Geburtstagsständchen von Sängerbund und Musikverein am Festtag sieht er mit Freude entgegen.