Freitag, 16. November 2018

Ein Bagger hat die Balinger Geschichte ausgegraben

Das habe ich heute Mittag gemacht. Foto: Felix Jetter 

Am schönen sicheren Stadtgarten im schönen Balingen  werden neue Wohnhäuser gebaut. Eine echte Überraschung war es wohl nicht, doch gerade deshalb schauen die Experten der Firma ArchaeoBW mit Sitz in Engstlatt ganz genau hin.  Auf der Baustelle, die seit einigen Tagen auf der rückwärtigen Seite des Balinger Stadtgartens eingerichtet worden ist, ist viel Fingerspitzengefühl statt der großen Baggerschaufel gefragt. Dort baut ein privater Investor eine Immobilie. Zumindest möchte er das, denn zunächst hat sich das Landesdenkmalamt zwischengeschaltet. Derzeit finden dort sogenannte Sondagegrabungen statt. Fachleute der Engstlatter Firma sind damit beschäftigt, freizulegen, was viele Jahrzehnte lang im Balinger Boden geschlummert hat. Damit könnte das Prozedere um den Denkmalschutz abgeschlossen sein, ganz sicher ist das jedoch nicht. Beim Abbruch der alten Gebäude, die dort bis vor wenigen Wochen lange ein recht trostloses Dasein fristeten, kam der Rest eines Turms sowie ein Stück Zwingermauer zutage. Für den Bauherren, einen privaten Investoren, dürfte dies keine Überraschung gewesen sein. Die Kosten für die Arbeit der Engstlatter Firma, die sich auf archäologische Dienstleistungen spezialisiert hat, muss der Bauherr stemmen. Während die Experten sich noch auf die Suche nach Relikten aus der Vergangenheit machen, ist die Zukunft des freigelegten Mauerwerks noch offen. Denn zunächst müssen die Ergebnisse der Sondagegrabungen abgewartet und vollständig ausgewertet werden. Welchen Umfang diese erneute, tiefergehende Untersuchung haben wird und ob gar Teile der Zwingermauer oder des Turms erhalten und in den Neubau integriert werden können, müsse sich erst noch herausstellen.

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