Donnerstag, 29. April 2021

Dr. Werner R. ist tot

Dr. Werner Roth war als Nephrologe weit über Balingens Grenzen hinaus bekannt und geschätzt.  Am letzten Montag im Alter von 71 Jahren. Um ihn trauern seine Lebensgefährtin Susanne W. seine Tochter Jennifer, sein Team und seine Patienten darunter mein Opa. Werner R. wurde am  Mittwoch den 03.08.1949 in  Oberdigisheim geboren.  Dort wuchs er mit seinen Eltern und Bruder Walter auf. Er besuchte die Volksschule. Der frühe Tod des Vaters im Jahr  1964 war für den damals 14-jährigen Buben ein einschneidendes Erlebnis und ein schwerer Schlag. Er wechselte auf ein Internat in Bad Saulgau. Er musste vieles aufholen. sagte Susanne W. Im Jahr 1969 machte er ein 1ser Abitur. Er hat den  landwirtschaftlichen Betrieb der Familie am Laufen gehalten. Im Oktober 1969 nimmt er schließlich in Heidelberg sein Medizinstudium auf. Ein Jahr später hat er das Vorphysikum und 1971 das Physikum. 1972 wechselt er an die Uni Tübingen. Im Mai 1975 legte er sein Staatsexamen mit der Note 1,0 und einer Auszeichnung ab.  Er war sehr tüchtig. In Tübingen wird er an der Uniklinik zuerst  Stations-, später Oberarzt. Er hat 4 Jahre die Komastation geleitet. 73-Stunden-Schichten die heute verboten sind waren damals erlaubt. Er hat seine Aufgabe stets im Dienst am Menschen gesehen  sagt Susanne W. In Tübingen lernt er den Fachbereich der Nierenheilkunde, die Nephrologie, kennen. Er holte die Dialysetechnik nach Balingen.  1980 baut er auf dem Heimlichen Wasen ein Haus mit nephrologischer Praxis. Er hat sie am  Sonntag den 01.01.1984 eröffnet. In Sigmaringen entstand eine Zweigpraxis. Er hat täglich 16 bis 18 Stunden gearbeitet . Er war immer  für seine Patienten da auch für meinen Opa. Eigene Beschwerden hingegen behandelt er allenfalls selbst. Schulter und Armbrüche hat er bei sich selbst verheilen lassen. Er wollte nicht in seiner Praxis auffallen. Seine vorausschauende Art und sein Wissen  wussten seine zahlreichen Patienten zu schätzen. Im Oktober 2002 kommt die gemeinsame Tochter Jennifer zur Welt. Sie war sein größtes Glück sagt Susanne W. Es bleib für Privates, für Freundschaften und die Familie kaum Zeit. Es hat ihn erfüllt, die Arbeit mit den Menschen war sein Leben. Er wollte immer nur helfen und für andere da sein und das  bis zum Schluss. Er selbst hat gespürt das sein Körper zu streiken beginnt aber er schaffte weiter. Er hat sich selbst nicht wichtig genommen. Er hat  sich nie in Behandlung begeben sagt Susanne W.  Allein das Wohl seiner Patienten habe für ihn im Vordergrund gestanden.  Dr. Werner R.  hinterlässt eine schmerzliche Lücke bei seiner Familie. Sein Team trauert sowie seine Patienten darunter mein Opa. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen